17.09.2019 Zu den kommunalen Altschulden hat die amtierende Landesregierung trotz alamierender Zahlen kein Konzept. Die Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände in Nordrhein-Westfalen betragen Ende 2017 81,5 Milliarden Euro. Bezogen auf die Bevölkerung des Landes ergibt sich daraus eine Verschuldung von 4 555 Euro pro Einwohner. Mehr als die Hälfte der Schulden (57,3 Prozent) entfielen auf die kreisfreien Städte. Mülheim an der Ruhr, die Stadt im Revier, in der sich einst an der Friedrichstraße Unternehmer und Banker niederließen, hatte mit 11 320 Euro die höchste Pro-Kopf-Verschuldung der kreisfreien Städte NRWs; gefolgt von Oberhausen (9 871 Euro) und Hagen (8 429 Euro) auf den Plätzen zwei und drei. Wer unter den ersten fünf Gelsenkirchen erwartet hätte, weit gefehlt. Da liegt selbst Köln noch vor. Die niedrigste Pro-Kopf-Verschuldung wiesen die Landeshauptstadt Düsseldorf (2 894 Euro), die ehemalige Steinkohlestadt Bottrop (3 185 Euro) und die Eisenbahnerstadt Hamm (3 402 Euro) auf. Unter Einbeziehung der Schulden der kreisangehörigen Städte, Gemeinden und Kreisverwaltungen, ergibt sich für den Kreis Recklinghausen (5 092 Euro) die höchste Pro-Kopf-Verschuldung aller NRW-Kreise.
Der Kreis Unna (4 524 Euro) und der Ennepe-Ruhr-Kreis (4 515 Euro) belegten unter den Landkreisen die Plätze zwei und drei. In den Kreisen Olpe (1 004 Euro), Gütersloh (1 140 Euro) und Coesfeld (1 282 Euro) war die Verschuldung pro Kopf am geringsten.
Der Hauptteil der Schulden entfiel mit 59,7 Prozent auf die Kernhaushalte. Bereits jeder dritte geschuldete Euro (34,1 Prozent) betraf allerdings sonstige Unternehmungen (z. B. Ver- und Entsorgungsunternehmen, Verkehrsunternehmen).